Lymphdrainage

Physiotherapie in der postoperativen Nachsorge

Jede Operation bedeutet einen schweren, folgenreichen Eingriff in den Körper. Besonders die Entfernung eines Gelenks, Organs oder Tumors stellt für den Körper eine große Belastung dar. Nicht nur muss er sich um die Schäden an Gewebe und Knochen kümmern, er muss sich auch auf ein künstliches Gelenk oder ein fehlendes Organ einstellen. Das macht die postoperative Nachsorge fast genauso wichtig wie den Eingriff an sich.

Neben Medikamenten und regelmäßiger Überwachung der Heilungsfortschritte leistet auch die Physiotherapie einen wichtigen Beitrag zur Nachbehandlung operativer Eingriffe. Vor allem die manuelle Lymphdrainage unterstützt den Körper bei der Verarbeitung einer OP und bereitet den Patienten auf nachgelagerte Behandlung – beispielsweise zur Mobilisation der betroffenen Körperregionen – vor.

Was passiert bei der Lymphdrainage?

Das lymphatische System ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems, es ist hilft beim Abtransport von Erregern, krankhaft veränderten Zellen und Fremdpartikeln. Die Lymphorgane sind durch ein System aus Gefäßen miteinander verbunden. Da diese Gefäße direkt unter der Haut liegen, werden Sie bei einer Operation häufig durchtrennt, die Folge sind Schwellungen und Schmerzen in den betroffenen Bereichen. Aber auch wenn die Bahnen nicht beschädigt sind, kann eine Operation das Gleichgewicht im Lymphsystem stören.

Normalerweise kann man die Funktion des Lymphsystems durch Bewegung in Schwung bringen; nach Operationen wird dem Patienten in der Regel jedoch Ruhe verordnet. Auch allgemeine Gebrechlichkeit kann einer effektiven sportlichen Betätigung im Wege stehen. Hier kommt die manuelle Lymphdrainage ins Spiel: Mit Hilfe sanfter Berührungen bringt der Physiotherapeut hierbei die Flüssigkeit im lymphatischen System in Bewegung. So werden Schwellungen minimiert und die Heilung angeregt. Auch Folgeerkrankungen, die durch eine Schwächung des Immunsystems entstehen, kann so vorgebeugt werden.

Wie geht der Therapeut vor?

Bei der manuellen Lymphdrainage nutzt der Therapeut verschiedene, genau definierte Techniken, die bei der Entstauung des Lymphsystems helfen. Da es sich hier ausschließlich um sanfte Berührungen handelt, wirkt die Lymphdrainage auf den Laien zu Beginn eher befremdlich. Viele Patienten können sich nicht vorstellen, wie Streicheln gegen Schmerzen und Schwellungen helfen soll. Dabei ist es gerade nach einer OP wichtig, diese sanften Methoden zu nutzen, da die operierte Stelle keiner großen Belastung ausgesetzt werden darf.

Außerdem bedarf es keiner großen Kraftanstrengung, um das lymphatische System anzuregen. Viel wichtiger ist es, das der Physiotherapeut Lage und Verlauf der Lymphgefäße kennt und weiß, wo er den Patienten berühren muss, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Kombiniert wird die Lymphdrainage häufig mit einer Kompressionstherapie, feste Verbände und Stützstrümpfe verlängern die Wirkung der Lymphdrainage und regen auch nach der eigentlichen Behandlung die Bewegung in den Gefäßen an.

Klassische Einsatzbereiche

Eine Operation, bei der die manuelle Lymphdrainage häufig verordnet wird, ist zum Beispiel die Brustkrebsentfernung. Da hierbei auch die Lymphknoten in den Achselhöhlen entfernt werden, kommt es oft zu Schwellungen in den Armen. Auch bei Knie- oder Hüftprothesen können durch die Lymphdrainage die Nachwirkungen der Operation reduziert werden.

Liegt beim Patienten eine akute Thrombose vor, sollte keine manuelle Lymphdrainage vorgenommen werden. Auch eine aktive Infektion ist eine klassische Kontraindikation. Leidet der Patient an einer ausgeprägten Herzschwäche, wird ebenfalls von einer Lymphdrainage abgeraten. Ob die Therapie im Einzelfall zur Anwendung kommt, entscheidet der behandelnde Arzt.

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