Gangschule bei Demenzerkrankungen

Die Physiotherapie begleitet Menschen in allen Lebensabschnitten, von der Geburt bin ins hohe Alter. Da in den westlichen Ländern die Lebenserwartung stetig zunimmt, steigt auch die Zahl der Menschen, die mit Demenzerkrankungen zu kämpfen haben. Mit Hilfe moderner Medizin und zeitgemäßer Pflege können auch die dementen Jahre noch erfüllt und lebenswert sein – vor allem, wenn die körperliche Gesundheit nicht beeinträchtigt ist. Um das zu gewährleisten, spielt auch die Physiotherapie eine wichtige Rolle.

Was bedeutet „Gangschule“?

Gehen erlernt der Mensch schon als kleines Kind, und das ganz unbewusst. In unserem Alltag denken wir kaum über das Gehen nach, es passiert und unterbewusst und stellt einen gesunden Menschen vor keine weiteren Probleme. Bewusst wird uns das Gehen erst, wenn wir es nicht mehr wie gewohnt können, durch Verletzungen, Fehlstellungen oder neurologische Erkrankungen.

Verletzungen und Fehlstellungen gleicht man zu Beginn unbewusst durch einen veränderten Gang aus, auch neurologische Probleme führen oft zu Humpeln, Schlurfen oder Torkeln. All das gleicht der Körper eine Zeit lang von selbst aus, früher oder später werden diese Schonhaltungen aber zu Problemen führen. Schäden am Gelenk, Muskelverkürzungen oder ein erhöhtes Sturzrisiko können die Folge sein.

Gehen und Demenz

Die Demenz ist ein krankheitsbedingter Verlust von Gehirnfunktionen. Am Anfang steht meist das klassische „vergesslich werden“, bei fortschreitendem Krankheitsverlauf können Betroffene aber auch verlernen, wie man spricht, isst oder eben geht. All diese Fähigkeiten nehmen graduell ab, mit den richtigen Methoden kann diesen Entwicklungen aber entgegengesteuert werden. Ein kompetenter Physiotherapeut kann mit einem Patienten bereits im Frühstadium der Demenz anfangen, alltägliche Bewegungsabläufe zu trainieren. Das ist nicht nur für die physische Gesundheit des Betroffenen gut, auch die geistige Fitness wird so trainiert.

Durch die Gangschule wird auch das Risiko von Folgeverletzungen minimiert. Wenn die Bewegungen fahriger und der Gang unsicherer wird, kann es schnell zu Stürzen kommen. Da alte Knochen leichter brechen, können schon harmlose Stürze schlimme Folgen haben, der Heilungsprozess überfordert viele alte Menschen oder fesselt sie für lange Zeit ans Bett.

Patientenorientierte Physiotherapie

Der Aktionsradius von Demenzkranken beschränkt sich oft auf das eigene Zuhause, deshalb sollte auch das Training hier stattfinden. Der Patient soll sich auf die Arbeit mit dem Therapeuten konzentrieren können und nicht gleichzeitig hunderte neue Eindrücke verarbeiten müssen. Die mobile Physiotherapie möchte dieser Patientengruppe das Training so angenehm wie möglich gestalten – in jeder Hinsicht. Die Trainingseinheiten in der gewohnten Umgebung des Patienten statt und sind perfekt auf die Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt.

Mobile Physiotherapeuten können aber auch eine Behandlung im Seniorenheim oder direkt am Krankenbett anbieten. Das ist vor allem wichtig, wenn Betroffene beispielsweise nach einem Sturz schnell wieder auf die Beine kommen sollen. In der Klinik kann die Behandlung außerdem in enger Abstimmung mit den Ärzten und de Pflegepersonal stattfinden.

Sie betreuen eine demente Person?

Wir beraten Sie gerne zu Behandlungsmöglichkeiten im eigenen Zuhause.

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